Kastration/Sterilisation

 

 

 

 

Diese Thema sorgt mitunter immer noch für Irritation unter manchen Katzenhaltern. Sie sind der Meinung, dass beide Begriffe das Gleiche bedeuten, nur dass die Kastration für den Kater und die Sterilisation für die Kätzin gedacht ist.

 

 

💡 Bringen wir hier nun Licht in das Dunkel!

 

Beide Geschlechter, Kater und Katze, können sowohl kastriert als auch sterilisiert werden. Beides sind Methoden, um das Tier unfruchtbar zu machen.

 

Bei der Kastration werden die Keimdrüsen entfernt bzw. ausgeschaltet. Meist handelt es sich um operative Eingriffe, bei denen beim Kater die Hoden, bei der Kätzin die Eierstöcke entfernt werden.

Bei der Kätzin gibt es zudem auch die Möglichkeit der zusätzlichen Gebärmutterentfernung.

 

Bei der Sterilisation werden die keimleitenden Wege durchtrennt, die Keindrüsen bleiben dabei erhalten. Auch diese Methode erfolgt operativ.

 

Folgen einer Kastration

  • keine Produktion von Eizellen/Samenzellen
  • keine Fortpflanzung
  • keine geschlechtstypische Hormonproduktion
  • sämtliche Vorgänge im Stoffwechsel und geschlechtsspezfisches Verhalten der Katze verändern sich
  • die Kätzin hat keinen Zyklus und Rolligkeit mehr

Folgen einer Sterilisation

  • die Katze kann sich nicht mehr fortpflanzen
  • Ei- und Samenzellen werden noch produziert
  • hormonell betrachtet bleibt der Zustand der Katze völlig unverändert
  • Kater und Katze zeigen ihr jeweils arttypisches Geschlechterverhalten
  • Kater streunen und markieren weiterhin; Kätzinnen werde nach wie vor rollig

 

Gründe für eine Kastration

 

Der unkastrierte Kater hat einen enorm großen Wanderdrang, ein ausgeprägtes Markier- und Revierverhalten mit vielen Kämpfen und möglichen Verletzungen und auch Übertragungen von Krankheiten wie Abszesse, FeLV, FIV und anderes. Viele sterben im Straßenverkehr. Die Lebenserwartung eines streunenen Kateres liegt bei durchschnittlich max. 3 bis 4 Jahren. Bei von Menschen betreute und kastrierten Katern bei 12 bis 18 Jahren!

 

Ein wichtiger Grund für eine Kastration ist natürlich auch das Verhindern von unkontrollierter Fortpflanzung von Freigängern!

 

Die unkastriert Kätzin ist saisonal polyzyklisch d.h. die Rolligkeit ist auf bestimmte Jahreszeiten begrenzt, dabei können mehrere Brunstphasen kurz hintereinander enstehen. Mit dem Deckakt wird der Eisprung ausgelöst. Die unkontrollierte Fortpflanzung ist dabei ein wirklich großes Problem! Zusätzlich besteht für die Kätzin die Gefahr einer Dauerrolligkeit, was zu Eierstockzysten mit Östrogenvergiftung führen kann (hohes Risiko der Gebärmutterentzündung und Gesäugetumoren).  Die Lebenserwartung streunender, unkastrierter Kätzinnen ohne menschliche Betreuung liegt bei ca. 4 Jahren. Von Menschen betreute, kastriert Kätzinnen ca. 12 bis 15 Jahre.

 

Über dieses Thema gibt es nätürlich noch so viel mehr zu berichten (Frühkastration, Spätkastration, Risiken beim chirurgischen Eingriff, Gesetzeslage usw.). Wir hoffen aber, mit diesem Beitrag einen ersten kleinen Überblick gegeben zu haben.